Thomas-Fredenhagen-Preis der Kaufmannschaft zu Lübeck
Gemeinsam mit der Professor Hans-Heinrich Otte Stiftung und der Universität zu Lübeck verleiht die Kaufmannschaft zu Lübeck jährlich den Thomas-Fredenhagen-Preis der Kaufmannschaft zu Lübeck im Rahmen des Jahresempfangs der Universität zu Lübeck.
Dieser, dank des Engagements der Professor Hans-Heinrich Otte-Stiftung, mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde in den ersten vier Jahren abwechselnd für besondere Leistungen und Aktivitäten im Bereich des Technologietransfers und für Wirtschaftskooperationen sowie der Patent- und Schutzrechtsentwicklung ausgelobt und konzentriert sich auf den Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis. Seit 2020 werden beide Bereiche zusammen ausgeschrieben.
Die Idee des Preises unterstreicht die Notwendigkeit eines intensiven Austausches zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Prämiert werden beispielgebende Projektaktivitäten beziehungsweise Innovationen von Instituten, Arbeitsgruppen oder auch Einzelpersonen. Kriterien für die Preisvergabe sind der Erfolg und die Innovationshöhe der Aktivitäten sowie die Bereitschaft und Fähigkeit der Preisträgerinnen und Preisträger, über den Projektverlauf sowie die Herausforderungen und deren Bewältigung öffentlich und verständlich zu berichten.
Die Auswahl erfolgt durch Vertreterinnen und Vertreter der Universität zu Lübeck, der Kaufmannschaft zu Lübeck und der Professor Hans-Heinrich Otte Stiftung.
Der Namensgeber
Der Lübecker Thomas Fredenhagen (1627-1709) gehörte zu den innovativsten Kaufleuten des 17. Jahrhunderts, da er mutig neue Wege im Außenhandel einschlug und von der Partenreederei – einer Gesellschaftsform des deutschen Seehandelsrechts – zur risikoreicheren, aber einträglicheren Eigenreederei wechselte.
Als Mäzen seiner Heimatstadt Lübeck stiftete er u.a. den heute als Fredenhagen-Altar bekannten barocken Hochaltar aus Marmor, der von Thomas Quellinus aus Antwerpen geschaffen wurde. Es handelte sich damals um die größte Stiftung an eine Lübecker Kirche seit der Reformation.
Der Stifter
Mehr als ein halbes Jahrhundert hat Prof. Hans-Heinrich Otte die Geschicke der heutigen BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mitbestimmt. Wegweisende Anstöße für die Weiterentwicklung der Wirtschaftsprüfung in Europa sind von ihm ausgegangen. Als Unternehmer war Hans-Heinrich Otte bisher der Einzige, dem es gelungen ist, von Zentraleuropa und insbesondere von Deutschland ausgehend, eine weltumspannende Wirtschaftsprüfungsorganisation erfolgreich zu etablieren. Als einer der ersten seines Fachs erkannte er die Bedeutung und Tragweite der Globalisierung.
Der gebürtige Lübecker hat sich neben seinen beruflichen Verdiensten stets für die sozialen und kulturellen Belange der Hansestadt eingesetzt. In vielfältiger Form hat er sich zum Beispiel für den Aufbau seiner durch Bomben zerstörten Heimatstadt stark gemacht. Für sein vielseitiges Engagement erhielt Otte im Jahr 2006 den Ehrentitel „Professor“, eine der höchsten Auszeichnungen des Landes Schleswig-Holstein. Prof. Hans-Heinrich Otte verstarb im März 2020 im Alter von 94 Jahren in Lübeck.